Die Jugend will mehr Freizeit

Angestellte in IT-Firmen protestieren gegen Überarbeitung und erhalten Unterstützung von der Führung in Peking

  • Felix Lee, Peking
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Als Hu Mei vor ein paar Jahren von ihrem Job erzählte, hatten viele sie noch bewundert. »Wow, du hast es geschafft« oder »Bei euch würde ich auch gerne anfangen« hieß es damals. Die 31-Jährige ist Angestellte eines Pekinger Start-ups, das Onlinespiele entwickelt. Ihr Gehalt findet sie okay. Ihr Büro liegt im 14. Stock eines nagelneuen Hochhauses im Nordwesten der Stadt mit Blick auf einen Park. Auf ihrer Büroetage gibt es ein firmeneigenes Café mit Sofaecke und einem Kicker. Die meisten Kolleginnen und Kollegen sind in ihrem Alter.

Doch inzwischen zweifelt sie, ob das wirklich ihr Traumjob ist. Morgens um neun fängt sie an, am Abend verlässt sie das Büro selten vor 21 Uhr. Und da sie für die Strecke nach Hause mit der U-Bahn mehr als eine Stunde unterwegs ist, schafft sie es oft nicht, vor Mitternacht im Bett zu sein. Auch samstags muss sie arbeiten. »996« wird das Arbeiten von neun bis neun Uhr an sechs Tagen die Woche genannt, u...


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