Unten links
Spekulationen sollte der seriöse Journalist tunlichst unterlassen. Zumindest in jenen nicht als Meinungsbeitrag gekennzeichneten Artikeln. Wie gut, dass wir hier unten in der kreativen Zone sind. Denn es stellen sich schon Fragen, wenn die Nachrichtenagentur mitteilt, dass sich der angekündigte Beitrag zum Werderaner Baumblütenfest verzögert. Gefeiert wird in der schmucken Inselstadt nahe Berlin nämlich eigentlich nicht die Baumblüte, sondern der Obstwein, der aus den Früchten des Vorjahres gekeltert wurde. Hat also das gerne als Werderaner Bretterknaller bezeichnete Gesöff den Korrespondenten schachmatt gesetzt, oder gelang ihm angesichts des üblichen Verkehrschaos zum Massenbesäufnis nicht die rechtzeitige Abreise? War es eine Schlägerei mit Nazis oder ein Flirt mit der obligatorischen Baumblütenkönigin? Ist vielleicht ganz prosaisch das Handynetz zusammengebrochen? So oder so waren es Deutsche Zustände. Und Volksfeste sind stets ein guter Anlass, diese zu prüfen. nic
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.