Unten links
Schnittbilder sind die optische Sättigungsbeilage der Fernsehnachrichten. Die Kameramänner, selten -frauen, verbringen einen Großteil der Zeit bei Pressekonferenzen und irgendwelchen drögen Podiumsdiskussionen damit, diese einzufangen. Denn welcher Fernsehzuschauer will irgendwelchen Experten oder Honoratioren die ganze Zeit beim Reden zuschauen? Eben. Wer also im Fernsehen auftauchen möchte, ohne sich gleich ausziehen zu müssen, der muss dem Auge des Kameramannes etwas bieten. Zum Beispiel eine Frau sein in Runden mit deutlichem Männerüberschuss. Oder im Kreise der Lokalreporter mit einem Laptop auftauchen. Das ist nämlich schon ganz schön ungewöhnlich. Oder als Mann mit einem schweinchenrosa Smartphone hantieren. Frau im Blaumann kommt auch gut. Damit können auf diskrete Art die lieben Verwandten gegrüßt werden - und gleichzeitig das Ego geboostet. Wenn denn so etwas hilft. nic
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.