U-Haft für zwei mutmaßliche Komplizen im Mordfall Lübcke

Haftbefehl gegen Elmar J. und Markus H. wegen Beihilfe zum Mord erlassen / Demonstration gegen rechts in Kassel

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Karlsruhe. Im Fall des Mordes an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sind die beiden mutmaßlichen Komplizen des Hauptbeschuldigten Stephan E. in Untersuchungshaft gekommen. Ein Ermittlungsrichter habe am Donnerstagabend Haftbefehl gegen den 64-jährigen Elmar J. und den 43-jährigen Markus H. erlassen und für sie U-Haft angeordnet, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.

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Die beiden Männer waren kurz zuvor festgenommen worden, ihre Wohnungen in Kassel und im nordrhein-westfälischen Landkreis Höxter wurden durchsucht. Ihnen wird Beihilfe zum Mord zur Last gelegt. Einer soll laut Bundesanwaltschaft dem mutmaßlichen Täter Stephan E. die Tatwaffe verkauft haben, der andere den Kontakt zwischen den beiden hergestellt haben.

Anhaltspunkte für ein rechtsterroristisches Netzwerk gibt es zumindest laut Bundesanwaltschaft derzeit nicht. Die beiden Männer sollen aber die rechtsextreme Gesinnung von E. gekannt haben.

Generalbundesanwalt Peter Frank hatte am Mittwoch das Geständnis von Stephan E. öffentlich gemacht. Der Verdächtige bezeichnete sich demnach als Einzeltäter. Die Ermittler überprüfen dies aber noch. Lübcke war Anfang Juni aus nächster Nähe erschossen worden. Stephan E. war in der Vergangenheit vom Verfassungsschutz als gewaltbereiter Rechtsextremist eingestuft worden.

Als Reaktion auf den Mord an Lübcke fand am Donnerstag in Kassel eine Demonstration unter dem Motto »Zusammen sind wir stark« statt. An der Kundgebung für gesellschaftlichen Zusammenhalt beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 10.000 Menschen.

Nach den Geständnissen im Mordfall Lübcke geht die Debatte um die Bedeutung der Tat weiter. Agenturen/nd

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