Brandgeruch zieht bis nach Sachsen

Größter Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern / Drei Ortschaften und ein Ferienlager wurden evakuiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Lübtheen. Mecklenburg-Vorpommern kämpft nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD) gegen den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben. Betroffen seien inzwischen 430 Hektar. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim, der hochgradig mit Munition belastet sei. »Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität«, sagte Backhaus am Montag in Lübtheen.

In der Nacht und am Morgen wurden drei Ortschaften, die unmittelbar an den Brandherd grenzen, vorsorglich evakuiert, wie Landrat Stefan Sernberg (SPD) sagte. Betroffen seien jetzt insgesamt 650 Menschen. Zudem sei ein Ferienlager mit 100 Kindern geräumt worden. Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdacht der Brandstiftung.

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Der Brandgeruch ist am Montagmorgen bis nach Sachsen gezogen. Bei den Feuerwehren in Leipzig und Dresden gingen am Morgen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger ein. Sie berichteten, dass es stark nach Rauch rieche, aber nirgends brenne, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Leipzig. Auch in Dresden zog der Geruch von Nord nach Süd über die gesamte Stadt. Die Mitarbeiter der Rettungsleitstellen hätten die Anrufer beruhigt. Der Brandgeruch stamme tatsächlich von dem Waldbrand im 300 Kilometer entfernten Lübtheen. dpa/nd

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