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Fenster zu - reicht nicht mehr
René Heilig will mehr Kooperation wider Brand- und andere Katastrophen
Bei Lübtheen und Ludwigslust wütet der größte Brand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Feuerwehren sind am Limit, Bundespolizei-Hubschrauber regnen Löschwasser im Minutentakt ab, nun schickt auch die Luftwaffe ihr letztes Aufgebot. Trotzdem: Menschen müssen eiligst ihre Heime verlassen, die Umwelt erleidet extreme Schäden, deren Dauerfolgen unabsehbar sind. Kurzum: Die Lage ist ernst - so wie vor wenigen Tagen in Brandenburg, Sachsen oder Thüringen.
Man muss gar nicht lange über Klimawandel ja oder nein oder die Probleme munitionsverseuchter Flächen debattieren. Tatsache ist: Anzahl und Schwere solcher Katastrophen nehmen seit Jahren zu, und wir sind ungenügend gerüstet. Zuständig, aber derzeit zu selten kompetent genug, sind die Kommunen. Denen nützt es wenig, wenn Landesminister sich bei der Übergabe neuer Löschfahrzeuge ablichten lassen, denn es wird immer schwieriger, sie mit Freiwilligen zu besetzen. Der Bau von Brunnen- oder Leitungssystemen scheitert weniger am Geld, als zumeist an Bearbeitungszeiten. Auch der notwendige Umbau der Wälder ist ein langer Prozess. Fenster und Türen geschlossen zu halten, ist nicht genug. Im Gegenteil: Es wird Zeit, dass Bund und Länder die Katastrophenabwehr strategisch neu bewerten und ressortübergreifend justieren.
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