Unten links

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Kostenloses Fahren - ein Privileg, das allen Fahrgästen der Deutschen Bahn zu gönnen ist, und als Entschädigung für Verspätungen auch vielfach angebracht. Verkehrsminister Andreas Scheuer denkt aber daran, nur Bundeswehrsoldaten damit auszustatten. Einzige Bedingung soll sein, dass sie im Zug Uniform tragen. Die Berufsbekleidung wird so zum Fahrausweis. Inzwischen ist der Vorschlag schon auf Pflegekräfte ausgeweitet worden, was die Frage aufwirft, welches Berufsutensil diese dann sichtbar zu tragen hätten. Windeln? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, doch Andreas Scheuer scheint daran keinen Gefallen zu finden und beharrt einzig auf dem Soldatenprivileg. Das erinnert ein wenig an die Sturheit, mit der er seine Mautpläne verfolgte. Die galten ebenfalls ausgewählten Personengruppen. Nach dem Mautprinzip wird am Ende auch jemand für die Soldatenfreifahrten mit einem Preisaufschlag zahlen müssen. Pflegekräfte etwa. Also alle Fahrgäste mit Windel.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.