Elfter WM-Titel: Kanute Sebastian Brendel ist trotzdem enttäuscht

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Szeged. »Ich fühle mich großartig«, sagte Sebastian Brendel am Sonnabend. Kurz zuvor hatte er über 500 Meter seinen insgesamt elften Weltmeistertitel gewonnen. Die Goldfahrt über die kurze, nicht olympische Distanz war sein erste Saisonsieg überhaupt. Drei Stunden nach seinem großen Erfolg machte er mit Platz eins im Halbfinale überlegen seine Finalteilnahme über 1000 Meter fix. Die Freude währte nur kurz: »Die Enttäuschung ist riesengroß«, sagte der 31-jährige Kanute am Sonntag. Auf seiner Paradestrecke verpasste er nicht nur seinen fünften WM-Titel in Folge, sondern verfehlte fünf Hundertstel sogar das Podium. Seit fünf Jahren hatte Brendel über 1000 Meter kein großes Rennen mehr verloren. Nun musste er Gold seinem Freund Isaquias Queiroz überlassen. Der Brasilianer hatte vor zwei Jahren seinen Sohn Sebastian genannt - nach seinem Vorbild aus Potsdam. »Ich freue mich für ihn. Aber ich hätte natürlich gerne mit ihm auf dem Podest gestanden«, sagte Brendel.

Zum dritten Mal in Folge Weltmeister wurde der Kajak-Vierer der Männer um Schlagmann Max Rendschmidt, auch der neu zusammengestellte Zweier mit dem 36-jährigen Max Hoff und dem 16 Jahre jüngeren Jacob Schopf triumphierte. Das aber waren die einzigen Medaillen in den zwölf olympischen Klassen für den Deutschen Kanu-Verband (DKV), der sich aber über 15 von 18 möglichen Quotenplätzen für Tokio 2020 (10 im Kajak, 5 im Canadier) freuen durfte. »Das war eine ordentliche WM - mit noch Luft nach oben. Unser Primärziel haben wir mit den 15 Quotenplätzen fast erreicht. Bis Tokio 2020 bleibt noch einiges zu tun, aber wir können optimistisch sein, dass wir auch da unsere Medaillen holen werden«, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko am Rande der Weltmeisterschaften. Besonders im Kajak-Bereich der Frauen steht noch Arbeit an, der Vierer kam nicht über Rang sechs hinaus. Agenturen/nd

Foto: imago images/Mathias Bergeld

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