Unten links

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Die Sprache ist nicht in Stein gemeißelt. Sie verändert sich beständig, je nach den Erfordernissen der Gesellschaft und dem kulturellen Wandel, dem diese unterworfen ist. In populären Liedern singt man heute nicht mehr so rechtwinklig klingende und mit harten Konsonanten verstopfte Zeilen wie »Heidewitzka, Herr Kapitän!«, sondern eher wackelpuddinghaft groovende Verse: »Every touch is ooh-la-la-la / It’s true, la-la-la«. Früher fragten Kinder einander beispielsweise: »Freunde, wollen wir unverzüglich das uns von unseren Erziehungsberechtigten zuerkannte verwahrloste Fleckchen Erde aufsuchen, über dem ein eisiger Hauch von Trostlosigkeit hängt, um uns dort um eines flüchtigen Lustgewinns willen zwanglos zu betätigen?« Doch so reden Kinder heute nicht mehr. Neulich kam mir in Berlin-Kreuzberg ein etwa fünfjähriges Mädchen entgegen, das, die Straße entlanggehend, laut in sein Handy sprach: »Isch geh’ jetzt zu Spielplatz oder wie die Scheiße heißt.« tbl

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