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Nach FPÖ-Wahldebakel: Heinz-Christian Strache beendet Karriere
Extrem rechte Partei wollte offenbar heute über Parteiausschluss des früheren Parteichefs entscheiden
Wien. Er ist seinen Parteifreunden zuvorgekommen. Heinz-Christian Strache hat seine politische Karriere für beendet erklärt. Er strebe keine politischen Funktionen mehr an, sagte der frühere FPÖ-Chef am Dienstag in Wien. »Das ist mein völliger Rückzug aus der Politik und aus der Öffentlichkeit«, erklärte Strache auf einer Pressekonferenz. Bis zur Klärung der Vorwürfe gegen ihn solle auch seine FPÖ-Mitgliedschaft ruhen, so der Politiker.
Die extrem rechte Partei will am Dienstagnachmittag über die Konsequenzen aus der verheerenden Wahlniederlage bei den Nationalratswahlen am vergangenen Sonntag beraten.
Dabei wollte die FPÖ laut Informationen vom Montagabend offenbar auch darüber entscheiden, ob Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache nach den Skandalen der vergangenen Monate aus der Partei ausgeschlossen wird.
Das Ibiza-Video mit Strache in der Hauptrolle hatte im Mai den Bruch der ÖVP-FPÖ-Koalition herbeigeführt. Eine Woche vor der Wahl geriet die Partei zudem in eine Spesenaffäre. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen Strache wegen des Verdachts der Untreue. Er soll private Rechnungen über die Partei abgerechnet haben. Der ehemalige Parteichef bestreitet das.
Für den Fall eines nachgewiesenen Fehlverhaltens kündigte der neue Parteivorsitzende Norbert Hofer dessen Parteiausschluss an. Auch weitere FPÖ-Politiker erklärten, dass in diesem Fall Strache keinen Platz mehr in der Partei habe. Die FPÖ war bei der Parlamentswahl am Sonntag von 26 auf 16,1 Prozent abgestürzt. dpa/nd
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