Land will Giftmüll-Deponie stilllegen

Die Müllhalde Ihlenberg soll 2035 geschlossen werden - In der DDR war sie ein willkommener Devisenbringer

Wenn es ein Staat verstand, die Redewendung »aus Scheiße Gold machen« mit Leben zu erfüllen, dann die DDR. Exkremente waren es zwar nicht, die sie in bare Münze verwandelte, wohl aber üble Substanzen: Abfälle, für deren Anlieferung internationalen Geschäftspartner aus dem Westen gern Entree gewährt wurde: nach Nordwestmecklenburg auf ein großes Gelände 15 Kilometer östlich von Lübeck, zwischen der Stadt Schönberg und der Gemeinde Selmsdorf. Das SED-Politbüro hatte dort, auf einer Anhöhe namens Ihlenberg, 1979 eine Mülldeponie anlegen lassen.

Wurden anfangs nur harmlose Ladungen angekarrt, große Mengen Bauschutt beispielsweise, fanden im Laufe der Zeit zunehmend auch giftige Substanzen Aufnahme in der Deponie. Nicht nur die BRD, auch andere Staaten brachten ihre Schadstoffe gern in die DDR. Dort war das harte Westgeld sehr willkommen, das die Müllverursacher fürs Entsorgen entrichten mussten. Die Westler wiederum zahlten bereitwillig, w...


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