Alle Fraktionen außer AfD stimmen für Abberufung von Brandner
Der ehemalige Vorsitzende des Rechtsausschusses Stephan Brandner hatte mit rechten Aussgagen provoziert
Berlin. Der AfD-Politiker Stephan Brandner ist von seinem Posten als Vorsitzender des Rechtsausschuss des Bundestages abgewählt worden. Das sagte der Unions-Obmann im Ausschuss, Jan-Marco Luczak (CDU), am Mittwoch in Berlin. Brandner hatte mit mehreren umstrittenen Äußerungen den Unmut der anderen Fraktionen auf sich gezogen. Für die Abberufung stimmten alle Fraktionen außer der AfD. Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen votierten 37 Ausschussmitglieder für den Antrag, dagegen sechs.
Der SPD-Rechtsexperte Johannes Fechner erklärte nach der Entscheidung, Brandners »unsägliche Tweets, seine dauernden Provokationen und sein Desinteresse an rechtspolitischer Sacharbeit haben diesen Schritt unumgänglich gemacht«. Luczak erklärte: »Die Abberufung von Brandner ist ein klares Signal gegen Hetze und Hass - wir geben dem Amt damit endlich seine Würde zurück.«
Lesen Sie hier: Brandner ist unwürdig. Robert D. Meyer über den Bundestagsrechtsausschuss.
Nach der Abwahl Brandners soll nun zunächst der stellvertretende Vorsitzende Heribert Hirte (CDU) das Gremium leiten. Die Abberufung gelte nur für Brandner, betonte Luczak. Der AfD stehe es frei, einen Nachfolger zu nominieren.
Brandner hatte wegen seiner umstrittenen Äußerungen zum Anschlag von Halle sowie den Musiker Udo Lindenberg die Kritik auf sich gezogen. AFP/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.