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Internet-Trolle sind scheue Wesen, einerseits. Sie tarnen sich mit ausgedachten Namen, wollen nicht ertappt und identifiziert werden, sondern aus dem anonymen Untergrund heraus trollen. Andererseits sind sie Großmäuler. Sie wissen alles besser, kennen keinerlei Umgangsformen und drohen bei der geringsten Meinungsverschiedenheit mit Hausbesuch, Pest, Cholera, Mord und Totschlag. Weil diese Art von asozialer Enthemmung um sich greift und Folgen über den virtuellen Raum hinaus hat, sucht die Politik nach Wegen, dagegen vorzugehen und digitale Hassprediger zur Verantwortung zu ziehen. Eine Überlegung: Netzprovider in gravierenden Fällen zur Herausgabe von Passwörtern zu verpflichten. Schwierig, wegen Datenschutz. Aber: Als Antwort auf die Regierungspläne erhielt die Bundesjustizministerin Morddrohungen. Natürlich anonym. Manchmal sind die Trolle doch ganz nützlich. Denn einen besseren Beweis für die Dringlichkeit der Debatte hätte niemand liefern können. wh
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