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Australien brennt
Premier Morrison will Arbeitsplätze schützen
Schon jetzt ist in Australien eine Fläche so groß wie Belgien verbrannt, nun droht am Wochenende mit neuen Höchsttemperaturen eine weitere Ausbreitung der Buschbrände. Vor allem auch deshalb, weil die Feuer mit ihrer enormen Hitze selbst Gewitterstürme erzeugen, welche immer neue Brände entfachen, wie etwa in Gippsland im Bundesstaat Victoria (Foto). Dort wurde in dieser Woche erstmals in seiner Geschichte der Notstand ausgerufen, 800 000 Hektar sind in dem Bundesstaat bereits abgebrannt.
Premierminister Scott Morrison gerät wegen der anhaltenden Feuer zunehmend in Kritik. Bei seinem ersten Besuch in einem der betroffenen Gebiete schlug ihm Wut entgegen: »Kommen Sie nie wieder«, gehörte noch zu dem Freundlicheren, was ihm in Cobargo im Bundesstaat New South Wales entgegnet wurde. Seit sechs Wochen schon lodern die jährlichen Buschbrände, die in diesem australischen Sommer deutlich früher als sonst begonnen haben - laut Wissenschaftlern eine Folge des Klimawandels. Rufe nach einem stärkeren Kampf gegen die Klimaerwärmung hatte Morrison vor Weihnachten erneut zurückgewiesen. »Wir werden uns nicht auf unbesonnene Klimaziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden, obwohl die Ziele keinen bedeutsamen Einfluss auf das globale Klima haben«, schrieb er in einem Zeitungsbeitrag. Die konservative Regierung verfolgt einen kohlefreundlichen Kurs. In seiner Neujahrsansprache sagte der Premier, andere Generationen seien ebenfalls mit »Naturkatastrophen, Überschwemmungen, Bränden, globalen Konflikten, Krankheiten und Dürre« fertig geworden - das sei der Geist der Australier. ais
Foto: dpa/DELWP GIPPSLAND
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