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Es hat in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem Tradition, zu Naturkatastrophen, Terroranschlägen und Seuchen unmittelbar »die Märkte« zu befragen, die dann immer irgendwie reagieren, nein, »performen«. Meistens rutschen Kurse, und das für gewöhnlich nach unten. Da dieses abstrakte Aktiengedöns eh kaum einer versteht, wird es nun, um der Wirtschaft willen, sehr praktisch. In Hongkong gibt es seit dem Ausbruch von Covid-19 für jeden Bürger 1300 Dollar »Helikoptergeld«, also Geld zum Unters-Kopfkissen-Legen, was sofort verprasst werden soll, wenn der fiese Virus endlich besiegt ist. Das Ganze mutet wie das Happy End eines Endzeitfilms an. Die Überlebenden werden aus der Quarantäne entlassen, und das Erste, was ihnen Erlösung bringt, ist der fröhliche Besuch eines Einkaufszentrums. In Deutschland würde dieses »Helikoptergeld« wohl bedeutungslos verpuffen - es ist ja überhaupt nichts mehr da, was noch weggekauft werden könnte. cod
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