Molly unterwegs

Bei solchem Wetter sollte man keinen Hund aus dem Paradies vertreiben

  • Lesedauer: 2 Min.

Da ist man bei diesen sommerlichen, mittelmeerartigen Temperaturen schon mal im Hundeparadies angekommen, und dann wird man permanent weggeschleppt. Mein liebstes Paradies des Sommers ist ein Garten im beschaulichen niedersächsischen Hameln - überschaubar, mit Haselnussstrauch und drei Obstbäumen. Entsprechend groß ist die Mäusepopulation. Für mich als Jagdhund ein großer Spaß, die Gänge auszubuddeln, den Gerüchen nachzuspüren. Ab und zu bellend Hilfe einzufordern, auch wenn meine Menschen dann immer nur gucken und sich in der Regel als nicht besonders hilfreich erweisen. Zugegeben, englischen Rasen, auf den Menschen anscheinend viel Wert legen, wird es hier bis auf Weiteres nicht mehr geben.

Doch nicht genug der paradiesischen Zustände - auch ein Pool, in dem man sich regelmäßig, Nase voran, abkühlen konnte, war vorhanden. Ich hatte nur nicht mit meinen besonders unternehmungslustigen Menschen gerechnet. Man sollte doch meinen, dass auch sie es bei diesen Temperaturen ruhig angehen lassen. Weit gefehlt! Sie wollten den Klüt erklimmen, am Abend an der Weser flanieren, im Ohrbergpark und an der Hamel spazieren gehen.

Grundsätzlich ist gegen derlei Ausflüge auch nichts einzuwenden - aber doch nicht bei 30 Grad und einem Hundeparadies vor der Nase! Da muss ich mich schon wundern! Da half auch kein flehentliches Hinlegen vor der Terrassentür, was ihnen einen deutlichen Hinweis hätte geben sollen. Da hieß es Erklimmen, Flanieren, Spazieren, und mein persönliches Paradies konnte ich leider nur stundenweise genießen. Immerhin waren sie nicht so verrückt, auch noch die historische Altstadt zu besuchen. Ich finde, bei einem solchen Wetter sollte man wirklich keinen Hund vor die Tür jagen bzw. aus dem Hundeparadies vertreiben!

Aufgeschrieben von Ulrike Kumpe

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