Werbung

Trump wusste früh von Gefahr durch Corona

Buch von Bob Woodward zeigt, wie Trump das Virus verharmloste

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Nach den Enthüllungen des renommierten US-Journalisten Bob Woodward, wonach Donald Trump bereits im Februar die von dem Coronavirus ausgehenden Gefahren klar waren, hat der Präsident seine verharmlosenden Äußerungen zu der Pandemie verteidigt. Er habe damals »Panik« im Land vermeiden wollen, sagte Trump am Mittwoch in Washington.

Die Regierung habe »Führungsstärke« zu zeigen, betonte Trump in einer Pressekonferenz im Weißen Haus. »Ich will nicht, dass sich die Menschen ängstigen, ich will keine Panik erzeugen.« Das neue Buch Woodwards mit dem Titel »Rage« (»Wut«) bezeichnete der Präsident als »weiteren politischen Anschlag«.

Trump hatte zu Beginn der Ausbreitung des neuartigen Virus in den USA die Gefahren immer wieder kleingeredet. Weil er zudem schon früh auf die Aufhebung der in verschiedenen Regionen des Landes verhängten Corona-Restriktionen und eine rasche Rückkehr zur Normalität drang, werfen ihm Kritiker eine erhebliche Mitschuld an der starken Verbreitung des Virus vor.

Durch Woodwards Enthüllungen, die acht Wochen vor den Präsidentschaftswahlen für großen Wirbel sorgen, erhalten diese Vorwürfe neue Nahrung. In seinen Gesprächen mit Woodward machte Trump deutlich, dass er von Anfang wusste, dass das Virus »tödliches Zeug« sei. »Ich wollte es herunterspielen«, sagte Trump aber laut vom Nachrichtensender CNN veröffentlichten Vorabauszügen des Buchs in einem Gespräch mit Woodward am 19. März. Von dem Gespräch existiert ein Mitschnitt. Öffentlich sagte der Präsident in den damaligen Wochen aber wiederholt, das Virus sei nicht gefährlich und werde von alleine wieder »verschwinden«. Woodwards Buch soll am 15. September erscheinen. AFP/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.