Was steckt hinter dem Logo »Nutri-Score« bei Lebensmitteln?

  • Lesedauer: 2 Min.

Ich habe gehört, dass es demnächst für Lebensmittel ein neues Logo »Nutri-Score« geben soll. Was steckt dahinter? Ist das nur ein Werbetrick?
Elisabeth H., Strausberg

Die Verbraucher sollen mehr Durchblick bekommen, ob Fertigprodukte günstig für eine ausgewogene Ernährung sind. Die Farben und Buchstaben des neuen Logos »Nutri-Score«, das ab November auf den Markt kommt, sollen helfen, gesündere Fertigprodukte leichter zu erkennen.

Das vom Bundesrat beschlossene Logo hat den Weg dafür frei gemacht, dass Hersteller das Logo auf freiwilliger Basis verwenden können. Dabei geht es um eine Ergänzung der auf dem EU-Markt verpflichtenden Nährwerttabellen mit Angaben auch zu Kalorien. Die sind aber meist klein gedruckt hinten auf der Packung zu finden. Nutri-Score soll aber direkt ins Auge fallen und steht immer auf der Vorderseite.

Jahrelang war über eine Extra-Kennzeichnung diskutiert worden, die bei ausgewogener Ernährung und gegen Übergewicht helfen soll. Der Streit kreiste um eine »Ampel« mit Symbolen in rot, gelb oder grün für Zucker, Fett und Salz.

Für die Mengen pro 100 Gramm werden jeweils Punkte vergeben. Dann werden von der Summe der »negativen« Punkte die »positiven« Punkte abgezogen. Heraus kommt am Ende ein einziger Gesamtwert, der in einer fünfstufigen Skala abgebildet wird: von »A« auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes »C« bis zum roten »E« für die ungünstigste. Das zutreffende Feld wird hervorgehoben. Bei Getränken ist das »A« für Wasser reserviert.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, dass das neue Logo flächendeckend auf allen Produkten zu finden sein müsse. Dann könnten Verbraucher innerhalb einer Produktkategorie wie Joghurts vergleichen und die für sie bessere Alternative auswählen. Pflanzenöle, Kräutertee und Vollkornprodukte gehörten zu einer ausgewogenen Ernährung, sind aber im neun System nicht ausreichend berücksichtigt.

Will ein Hersteller Nutri-Score nutzen, muss er binnen zwei Jahren alle Produkte der registrierten Marke damit kennzeichnen. Sind dies mehr als 2000 Produkte, müssen es 80 Prozent und nach drei Jahren alle sein.

nd-Ratgeberredaktion

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