- Politik
- US-Whistleblower
Edward Snowden will offenbar russischer Staatsbürger werden
US-Whistleblower will aber US-Staatsbürgerschaft behalten
Moskau. Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden will Russe werden. Snowden, dem in seiner Heimat ein Prozess wegen Spionage droht, teilte am Montag auf Twitter mit, er habe sich um einen russischen Pass beworben - die US-Staatsbürgerschaft wolle er jedoch behalten. Zuvor hatte Snowdens Partnerin Lindsay Mills verkündet, sie sei schwanger.
»Nach jahrelanger Trennung von unseren Eltern haben meine Frau und ich keinerlei Interesse daran, von unserem Sohn getrennt zu werden«, schrieb Snowden. »In diesen Zeiten der Pandemie und der geschlossenen Grenzen bewerben wir uns um die doppelte US-russische Staatsbürgerschaft.«
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Der 37-Jährige machte zugleich deutlich, dass er und Mills ihr Kind »mit dem ganzen Werteverständnis jenes Amerika, das wir lieben, erziehen« wollten - »einschließlich der Freiheit, seine Meinung zu sagen«.
Snowden hatte im Jahr 2013 tausende streng geheime Dokumente über die Überwachungspraktiken der US-Nachrichtendienste veröffentlicht. Er tauchte unter und floh nach Russland. Seit kurzem hat er dort einen permanenten Aufenthaltsstatus. Während er von seinen Anhängern gefeiert wird, werfen die USA ihm Spionage und die Gefährdung der nationalen Sicherheit vor.
Snowden hatte gesagt, dass er gerne in die USA zurückkehren würde, jedoch nur unter der Bedingung, dort ein faires Verfahren zu bekommen. US-Präsident Donald Trump hatte im August eine mögliche Begnadigung Snowdens angedeutet. AFP/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.