Loslassen

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Die Schriftstellerin Eva Menasse sagt, wir sollen gerade in Zeiten wie diesen mal wieder das Loslassen lernen. Sorgen wegen der Vereinsamung der geliebten Großmutter und dem eigenen Jobverlust, dem Abdriften der Kinder in der Schule einfach mal beim Stoßlüften zum Fenster rausjagen. Vorherige Generationen konnten das viel besser mit der Demut, als es noch echte Kohlrübenwinter gab, Jesses. Einfach mal Danke sagen, dass man gerade nicht auf der Intensivstation die dritte Schicht in Folge schieben muss; einfach mal froh sein, jetzt keine Verkäuferin in der Drogerie zu sein, die als UN-Blauhelm zwischen zwei Klopapierhamsterern vermitteln muss. Oder glücklich darüber, keines dieser armen Würstchen ohne Verlag zu sein. Dann lieber in Alpaka-Socken auf der Chaiselongue, einen warmen Matcha-Tee in beiden Händen haltend, die innere Einkehr zelebrieren - wird schon vorbeigehen das mit dem Corona. Einfach mal die Warnweste ausziehen. Es ist längst an der Zeit, uns mal wieder biedermeiermäßig wegzuducken, wenn’s draußen in der Welt irgendwie ungemütlich wird. cod

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