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Snowden-Appell an Trump: Retten Sie Julian Assange
Linker Regisseur appelliert ebenfalls an Donald Trump sein Begnadigungsrecht zu nutzen
»Sie alleine können sein Leben retten«. So plädiert der NSA-Whistleblower Edward Snowden für eine Begnadigung von Julian Assange. Der berühmte in Moskau lebende Dissident hat Donnerstagnacht an US-Präsident Trump appelliert dem Gründer von Wikileaks »seine Freiheit« zu geben. Fast 150.000 Menschen haben den Aufruf von Snowden auf der Lieblingsplattform Twitter des scheidenden US-Präsidenten geliket, fast 40.000 retweeteten den Aufruf.
Der Gründer der Whistleblower-Plattform Wikileaks sitzt seit April 2019 im Belmarsh Gefängnis in London und wartet auf den Ausgang seines Auslieferungsverfahren an die USA. Zuletzt hatte es einen Coronavirus-Ausbruch in seinem Gefängnistrakt gegeben hatte. Wegen einer Lungenkrankheit und anderer gesundheitlicher Probleme ist Assange laut seinen Unterstützern in dieser Situation einem besonderen Risiko ausgesetzt.
Vor einer Woche hatte sich bereits Stelle Morris mit einer ähnlichen Bitte öffentlich an den US-Präsidenten gewandt. »Ich bitte Sie, bringen Sie ihn nach Hause zu Weihnachten«, twitterte die Partnerin von Assange – versehen mit einem Foto der beiden Kinder des Paares. Die Kinder bräuchten ihren Vater, schrieb Morris in ihrem Plädoyer für eine präsidentielle Begnadigung. Assange droht in den USA eine Anklage wegen 17 Vergehen gegen den »Espionage Act« und einen für Hacking sowie eine Freiheitsstrafe von bis zu 175 Jahren.
Viele US-Präsidenten nutzen besonders die letzten Tage und Wochen ihrer Amtszeit, um ein Zeichen zu setzen und ungerechte Urteile zu korrigieren. Trump hat im Vergleich mit anderen Präsidenten besonders wenige Menschen begnadigt, aktuell sind es nur 29. Derzeit nutzt er dieses Privileg dazu politische Verbündete wie seine ehemaligen nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn der Strafverfolgung zu entziehen.
Auch der linke Filmemacher Oliver Stone, dessen Argumentation sich Snowden mittels Retweet einer Stone-Botschaft anschloss, appellierte an Trump. Eine Begnadigung wäre »ein Schock für die Welt« und »würde, trotz all der Negativität, die er verursacht hat, ein gutes Licht auf ihn werfen und nicht vergessen werden«, so der Regisseur, der mit gesellschaftskritischen Filmen berühmt wurde.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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