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Bei Amazon streiken die Arbeiter, und ich überlege, mir einen Monat Prime zu kaufen, um eine Mini-Serie über die »Bild« zu sehen, die wahrscheinlich genau das bestätigen wird, was ich mir sowieso über das Blatt denke. Ich tue es dann doch. Und langweile mich nach der Hälfte der ersten Folge. Chefredakteur Julian Reichelt macht auf obercool, und man weiß nicht, ob wegen der Kameras oder weil er eben so ist. Er kaut Gummibärchen, trinkt Espresso mit Heiko Maas, scheißt seine Mitarbeiter zusammen und sagt zu Beginn der Coronakrise: »Ich habe gerade einen ganz sicheren Job, habe ich das Gefühl«, und damit ist eigentlich alles über seine Bodenhaftung gesagt. Gesagt wird dann noch ein bisschen was, am Anfang auch von Politiker*innen wie Julia Klöckner oder Lars Klingbeil, aber im Grunde ist es eine Reichelt-Show. Wer Reichelt geil findet, wird ihn auch jetzt geil finden, und wer sich bisher vor ihm gruselte, tut es umso mehr. Da lese ich lieber noch mal das Interview mit ihm in seiner ehemaligen Schülerzeitung. Schade um die 7,99 Euro. Und: Bitte um Entschuldigung, streikende Amazon-Mitarbeiter. jot

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