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Klimaaktivistin hinter Gittern
Disha Ravi wurde verhaftet, weil sie die indischen Bauern unterstützt
Während sich hierzulande große Teile der Bauernbewegung und Klimaaktivist*innen unversöhnlich gegenüber stehen, ist in Indien die Mitbegründerin von Fridays for Future im Gefängnis gelandet – weil Diaha Ravi die dortigen Bauernproteste unterstützt. Von der Straße weg wurde sie am Samstag von der Abteilung für Cyber Crime in Bangalore, Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Karnataka, verhaftet und für zunächst fünf Tage in Gewahrsam genommen. In mehreren Städten gab es Proteste gegen die Verhaftung.
Vorgeworfen wird der 22-Jährigen, sie habe ein Online-Tool verbreitet, das die Bauernproteste unterstützen soll. Das Dokument wurde bei einem Anbieter hinterlegt, der die Inhalte verschlüsselt und anonym öffentlich bereitstellt. Darin werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Aktivist*innen die Proteste unterstützen können, etwa Solidaritäts-Hashtags in sozialen Medien teilen oder an Teilnahme an Kundgebungen. Verdächtig erschien den indischen Behörden auch, dass zuvor die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg das Tool verbreitet hatte, mit der Rayi in Kontakt stand. In indischen Medien ist von Verschwörung die Rede.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Die Bloggerin gilt als engagierte Umweltschützerin. Ob es um saubere Seen oder gegen Plastikvermüllung geht: Sie macht Workshops, demonstriert und erhebt ihre Stimme. Als Familienernährerin geht die Veganerin zudem verschiedenen Jobs nach – unter anderem bei einer lokalen Firma, die pflanzliche Lebensmittel herstellt.
Ihren Studienabschluss in Betriebswirtschaft hat Rayi am Mount Carmel College gemacht, dem 1944 gegründeten ersten Frauenkolleg des Landes. Ihr Antrieb, sich mit der Klimakrise zu beschäftigen, liegt in der Landwirtschaft. »Meine Motivation, der Klimabewegung beizutreten, kommt daher, dass ich gesehen habe, wie meine Großeltern, die Bauern sind, mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen haben.«
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