Trans*personen fordern neues Gesetz

Das »Transsexuellengesetz« wird als rückschrittlich kritisiert

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 2 Min.

Trans*personen in Deutschland nutzen den heutigen Trans Day Of Visibility (zu Deutsch: Transgender Tag der Sichtbarkeit), um ihrer Forderung für ein neues Gesetz zur Geschlechtseintragung in Deutschland Gehör zu verschaffen. Das seit 40 Jahren existierende sogenannte Transsexuellengesetz wird als rückschrittlich kritisiert. Es wurde bereits sechsmal vom Bundesverfassungsgericht für nicht verfassungskonform befunden, wann eine Neuregelung kommt, ist aber weiterhin nicht absehbar.

In einem kurzen Positionspapier erklärt der Bundesverband Trans* die Probleme des Gesetzes. Hauptproblem sei demnach, dass Trans*personen einen hohen Aufwand betreiben müssen, um ihr eingetragenes Geschlecht zu ändern. Sie brauchen dazu zwei Gerichtsgutachten. Hierbei erfahren die Betroffenen oft Diskriminierung: Fragen über sexuelle Vorlieben oder Masturbationsverhalten sind keine Seltenheit. Der Bundesverband Trans* fordert deshalb die Abschaffung dieser Praxis. Künftig solle allein die Selbstauskunft der betreffenden Person ausreichen. Zudem schlägt der Verband vor, die Änderungen beim Standesamt machen zu können, statt wie bisher üblich beim Amtsgericht.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter trendet seit Mittwochmittag der Hashtag #TransDayOfVisibility. Zahlreiche User*innen berichten von ihrer geschlechtsangleichenden Operation oder davon, dass sie sich nicht als rein weiblich oder männlich fühlen und dies auch nicht ändern wollen. Viele berichten aber auch von Anfeindungen von Rechtsextremen und anderen diskriminierenden Erfahrungen. Klar ist, dass die Klischees über Trans* noch immer in zu vielen Köpfen in Deutschland das Bild von Personen bestimmen, die nicht eindeutig als weiblich oder männlich zu lesen sind. Das muss sich ändern.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal