- Kommentare
- Amazon
Konkurrenz regelt es nicht
Simon Poelchau über Wettbewerbsverfahren gegen Onlineriesen
Weltweit rücken die Wettbewerbsbehörden den großen Internetkonzernen zunehmend auf die Pelle. Nachdem das Bundeskartellamt nun auch Google ins Visier nimmt, erhob der Generalstaatsanwalt in Washington gegen den Onlinehändler Amazon Klage wegen wettbewerbsfeindlicher Praktiken. Es ist nicht die erste Klage, und es wird auch nicht die letzte sein.
Die Frage ist nur, ob die Wiederherstellung der Konkurrenz durchs Wettbewerbsrecht das Problem mit den IT-Monopolen lösen wird. Im Fall Amazon gibt es zwar noch einige Onlinehändler, die durch ein Wettbewerbsverfahren gestärkt werden könnten, was vielleicht den Konsument*innen und Verkäufer*innen, die ihre Ware über Marktplätze wie Amazon verticken, helfen könnte. Aber bei Google und anderen Produkten des Mutterkonzerns Alphabet wie dem Betriebssystem Android oder den sozialen Netzwerken sieht die Sache anders aus: Diese sind für die Menschen kostenlos und werden genutzt, gerade weil sie so groß sind. Nichtsdestotrotz sind die Auswirkungen auf die Gesellschaften weltweit riesig.
Lesen Sie auch: Verkaufsschlager Jogginghose. Der Hamburger Versandhändler Otto profitiert vom E-Commerce-Boom
Doch gerade wegen ihrer Macht reichen Kartellverfahren gegen Google & Co. nicht aus. Wer das Problem wirklich angehen will, muss sie nicht nur zerschlagen, sondern auch öffentliche Alternativen schaffen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.