• Politik
  • Seenotrettung im Mittelmeer

Seenotretterschiff »Sea-Eye 4« auf Sizilien festgesetzt

Crew hatte bei letztem Einsatz nach eigenen Angaben 408 Bootsmigranten gerettet

  • Lesedauer: 2 Min.

Palermo. Die italienischen Behörden haben das Schiff der deutschen Seenotretter Sea-Eye im Hafen der sizilianischen Stadt Palermo festgesetzt. Man wisse nicht, für wie lange die »Sea-Eye 4« dort bleiben müsse, sagte der Sprecher der Organisation, Gorden Isler, der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Als Grund hatten die Behörden ihm zufolge unter anderem angeführt, dass zu viele Menschen auf dem Schiff transportiert wurden.

Dies begründeten die Behörden laut Isler damit, dass das Schiff nicht als Rettungsschiff klassifiziert ist und deshalb andere Regeln zum Beispiel beim Abwassersystem oder der erlaubten Zahl von Menschen an Bord gelten. Das Problem für die Organisation sei, dass es unter der deutschen Flagge die von den italienischen Behörden verlangte Rettungsschiff-Klassifizierung nicht gebe. Sea-Eye fordert deshalb Unterstützung aus Deutschland.

Die »Sea-Eye 4« hatte bei ihrem zurückliegenden Einsatz im Mai nach eigenen Angaben 408 Bootsmigranten aus dem zentralen Mittelmeer gerettet und sie nach Pozzallo auf Sizilien gebracht. Von dort setzte die Crew der privaten Organisation für die Zeit der Quarantäne und zur Wartung des Schiffes später nach Palermo über. Der Bürgermeister der Stadt ernannte die Schiffscrew am Freitagabend wegen ihres Engagements zu Ehrenbürgern. dpa/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal