Ein Deal mit Verlierern

Simon Poelchau über die Einigung im Streit um Nord Stream 2

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit der Einigung zwischen Deutschland und den USA, deren Verkündung wohl nur noch Formsache ist, hebt sich US-Präsident Joe Biden nun auch in Taten von seinem Vorgänger Trump ab, der den Konflikt verschärft hatte. Für die Einigung mit den USA sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür der Ukraine vielfach Unterstützung zu. Doch der Deal hat auch Verlierer.

Verlierer Nummer eins ist bei der Beilegung des Streits um die Gaspipeline Russland. Denn die USA hätten das Projekt eh nicht mehr verhindern können. Das wusste auch Biden. Es stand also nicht mehr zur Disposition, dass via Nord Stream 2 bald russisches Gas nach Deutschland fließt. Dafür ist mit dem Einlenken Bidens aber Deutschland wieder an die USA herangerückt. Die alte transatlantische Allianz ist also wieder gestärkt. Verlierer Nummer 2 ist die Umwelt.

Dass in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch so ein gigantisches Projekt zur Nutzung fossiler Energieträger fertig gestellt wird, ist eigentlich völlig irrsinnig. Doch wenn es erst mal da ist, wird Nord Stream 2 auch genutzt werden. Dies bedeutet, dass jährlich bis zu 97 Millionen weitere Tonnen CO2 in die Atmosphäre geballert werden, die die Temperaturen weiter anheizen. So löst die Einigung zwischen Berlin und Washington zwar ein Problem, dafür verschärft sie aber andere.

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