IAEA: Nordkorea hat offenbar Atomreaktor wieder in Betrieb gesetzt

Behörde spricht von »zutiefst beunruhigender« Entwicklung

  • Lesedauer: 2 Min.

Seoul. Nordkorea hat nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) offenbar den Atomreaktor Yongbyon wieder in Betrieb gesetzt. Hinweise auf eine Inbetriebnahme des Reaktors und die Nutzung eines nahegelegenen radiochemischen Labors seien »zutiefst beunruhigend«, hieß es am Montag im Jahresbericht der IAEA. Die Anlage sei dafür ausgelegt, atomwaffentaugliches Material herzustellen.

Bereits seit Anfang Juli gebe es Hinweise auf den Betrieb des Reaktors, erläuterte die IAEA. Als Beispiel nannte sie das Ableiten von Kühlwasser. Der Reaktor von Yongbyon hat eine Kapazität von fünf Megawatt.

Um die Zukunft dieser Anlage ging es beim Gipfeltreffen zwischen dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jon Un 2019 in Hanoi. Das Treffen endete jedoch ohne eine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas. Seither sind die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern unterkühlt.

Spannungen in Asien: Nord- und Südkorea haben wieder einen »heißen Draht

Nordkorea hatte vorgeschlagen, einen Teil der Anlage von Yongbyon stillzulegen. Dafür sollten die US-Sanktionen aufgehoben werden. Dieses Angebot wurde von Washington abgelehnt.

2009 waren IAEA-Experten von Pjöngjang des Landes verwiesen worden. Seither beobachtet die UN-Behörde die Aktivitäten Nordkoreas aus dem Ausland, hauptsächlich über Satellitenbilder. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist Nordkorea internationalen Sanktionen unterworfen. nd/AFP

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal