Wer mehr hat, bekommt mehr

Lisa Ecke über die geplanten Gutscheine für Haushaltshilfe

  • Lisa Ecke
  • Lesedauer: 1 Min.

Finanzielle Unterstützung für die Bezahlung von Haushaltshelfern ist ein wichtiger Schritt. Die von der Ampel-Koalition geplante Umsetzung ist jedoch wenig hilfreich. Laut Hubertus Heil (SPD) sollen zunächst Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Menschen, die Angehörige pflegen einen jährlichen Bonus von maximal 2000 Euro für Alltagshelfer erhalten.

Jedoch spielt dabei keine Rolle, dass manche diese Hilfe viel dringender brauchen als andere. Wenn eine Gutverdiener Familie mit zwei Erwachsenen den Zuschuss für die Kinderbetreuung, Hausarbeit oder für die Pflege ebenso bekommt wie eine Geringverdienende Alleinerziehende, sorgen die Gutscheine für noch mehr Ungleichheit.

Noch kurzsichtiger wird das Vorhaben jedoch dadurch, dass lediglich 40 Prozent der Kosten für die Alltagshelfer vom Staat übernommen werden sollen. Die restlichen 60 Prozent müssen die Bürger selbst aufbringen. Den Zuschuss wird also nur bekommen, wer sich Alltagshelfer generell leisten kann. Obwohl gerade diejenigen, für die eine effektive Unterstützung am wichtigsten wäre – etwa pflegende Angehörige und Alleinerziehende–, überdurchschnittlich oft prekär leben. Doch sie werden leer ausgehen, weil sie sich die Zuzahlung nicht leisten können.

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