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Freiheitskämpfer

José Ramos-Horta kehrt in Osttimor als Präsident zurück

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 2 Min.

Er war eigentlich bereits im politischen Ruhestand: Der Freiheitskämpfer José Ramos-Horta, der maßgeblich dazu beitrug, dass Osttimor 2002 seine Unabhängigkeit von Indonesien gewann. 2006 wurde er zum Premierminister von Osttimor ernannt und 2007 dann zum Präsidenten gewählt. Seine Amtszeit endete 2012.

2022 ist Ramos-Horta auf der politischen Bühne zurück. Am 20. Mai, dem 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien, wird der 72-Jährige als neuer Präsident in sein Amt eingeführt. Gut 62 Prozent der Stimmen entfielen in der Stichwahl auf Ramos-Horta, auf den scheidenden Präsidenten Francisco Guterres knapp 38 Prozent.

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Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta war den Großteil seines Erwachsenenlebens im Kampf für die Freiheit von Unterdrückung für sein Heimatland. Im Alter von 18 Jahren wurde Ramos-Horta wegen seiner offenen Kritik am Scheitern der Regierung, mit der Unterentwicklung und weitverbreiteten Armut fertig zu werden, von Osttimor verbannt und ging nach Mosambik. Osttimor war damals portugiesische Kolonie unter einer Militärdiktatur.

1974 erklärte Osttimor seine Unabhängigkeit von Portugal. Dem folgte kurz darauf eine gewaltsame Übernahme durch Indonesien, womit eine weitere brutale Besetzung begann. Der 25-jährige Ramos-Horta hatte Osttimor drei Tage vor der Übernahme verlassen. Die folgenden vierundzwanzig Jahre verbrachte er im Exil und machte die Welt auf die Notlage von Osttimor aufmerksam. Die Uno verabschiedete auf sein Betreiben eine Resolution, in der die Unabhängigkeit von Osttimor unterstützt wurde, worum sich Indonesien nicht scherte.

1996 bekam Ramos-Horta zusammen mit seinem Landsmann Bischof Ximenes Belo den Friedensnobelpreis. Die Unabhängigkeit 2002 dürfte ihm wichtiger sein. Und weil ihm Osttimor am Herzen liegt, ist er aus dem Ruhestand zurückgekehrt.

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