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Kiews Gegenoffensive hat Erfolg
Akw Saporischschja vollständig abgeschaltet. Russland erneut bereit zu Verhandlungen
Die russische Regierung hat kurz nach einer schweren Niederlage der eigenen Armee in der Ukraine Verhandlungen mit Kiew in Aussicht gestellt. »Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab, doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen«, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Sonntag im Staatsfernsehen. Russland stellt für einen Frieden allerdings harte Bedingungen. So soll die Ukraine nicht nur auf einen Nato-Beitritt verzichten, sondern auch hohen Gebietsverlusten zustimmen. So hat Moskau die Abtretung der Gebiet Donezk und Luhansk gefordert.
Moskaus Truppen zogen sich komplett auf eine Linie hinter die Flüsse Oskil und Siwerskyi Donez zurück, wie das russische Verteidigungsministerium auf Karten zeigte. Kommentiert wurde der Rückzug nicht. Zuvor war von einer »Umgruppierung« die Rede, um die Einheiten im Donezker Gebiet zu verstärken. Anfang der Woche hatte die russische Armee noch etwa ein Drittel des Charkiwer Gebiets kontrolliert. Der ukrainische Generalstab bezifferte die Geländegewinne auf eine Fläche deutlich größer als das Saarland.
Laut US-Experten vom Institute for the Study of the War (ISW) haben die ukrainischen Soldaten innerhalb von fünf Tagen mehr Gelände zurückgewonnen, als die russischen Truppen insgesamt seit April besetzt haben. Damit sei der von Russland geplante Vormarsch auf den Donbass von Norden her gescheitert. Mit der Einnahme von Isjum sei wahrscheinlich innerhalb von 48 Stunden zu rechnen, wenn sie nicht bereits geschehen sei.
Derweil haben nach dem schnellen Vormarsch des ukrainischen Militärs im Nordosten des Landes nach Angaben des ukrainischen Generalstab nicht alle russischen Truppen den Rückzug geschafft. Zudem seien die Verluste mit 400 Toten an einem Tag auf russischer Seite hoch gewesen. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.
Zugleich fordert die Ukraine vom Westen weiter Panzer und Waffen, um den Druck auf die russischen Truppen hoch zu halten. Außenminister Dmytro Kuleba unterstrich nach einem Treffen mit Amtskollegin Annalena Baerbock (Grüne) in Kiew, dass deutsche Leopard-2-Panzer dringend benötigt werden. Baerbock äußerte sich bei ihrem zweiten Überraschungsbesuch in der Ukraine zunächst zurückhaltend. Andere führende Politiker der Ampelkoalition aus der SPD und der FDP sprachen sich für mehr Lieferungen, etwa den Panzer Leopard 2, aus.
Unterdessen ist am frühen Sonntagmorgen das seit Wochen von kriegerischen Handlungen betroffene Atomkraftwerk Saporischschja nach ukrainischen Angaben vollständig abgeschaltet worden. Gegen 3.40 Uhr Ortszeit sei der letzte am Netz verbliebene Reaktor sechs »vom Stromnetz getrennt« worden und produziere keinen Strom mehr, erklärte der staatliche ukrainische Akw-Betreiber Energoatom. Mit Agenturen
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