Werbung

Pakt mit dem Teufel

Aert van Riel zum Besuch von Ulf Kristersson in der Türkei

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Wer zur Nato gehören will, der muss ohne Einschränkungen die Kriegspolitik der Mitgliedstaaten des Militärbündnisses unterstützen. Das hat auch die neue schwedische Regierung verstanden. Ministerpräsident Ulf Kristersson machte nun dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan seine Aufwartung, damit der Autokrat endlich den Weg für Schweden in den Nordatlantikpakt freimacht. Im Gegenzug will der konservative Schwede der Türkei dabei helfen, die unabhängigen und demokratischen Strukturen zu zerstören, welche Kurden und Araber in einigen Regionen Syriens aufgebaut haben. Stockholm wird der dortigen PYD-Partei keine humanitäre Hilfe mehr gewähren. Außerdem lässt Schweden erstmals seit dem Jahr 2019, als die Türkei gemeinsam mit islamistischen Milizen Regionen in Nordsyrien überfiel, wieder Waffenexporte an Ankara zu.

Trotzdem hält Erdoğan die Regierung in Stockholm weiter hin. Er fordert von ihr, eine Reihe von »Terroristen« auszuliefern. In Schweden ist allgemein bekannt, dass es sich um Oppositionelle handelt, die in der Türkei verfolgt werden. Die Nato ist ein Pakt mit dem Teufel. Kristersson und seine Regierung sind skrupellos genug, um ihn einzugehen.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -