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Keine Entwarnung für Die Linke
Jana Frielinghaus zum Ergebnis der Rostocker OB-Wahl
Es ist ein beachtlicher Erfolg: Rostock bekommt eine Oberbürgermeisterin mit Linke-Parteibuch. Die zugleich das erste weibliche Stadtoberhaupt in der mehr als 800-jährigen Geschichte der Hansestadt ist. Der Wahlsiegerin sind eine glückliche Hand und Durchsetzungsvermögen für die Belange der Menschen in der von Werftenkrise, Wohnungsnot und anderen Problemlagen gebeutelten Stadt zu wünschen.
Die Linkspartei würde sich indes in die Tasche lügen, würde sie in dem Wahlergebnis eine Trendwende sehen – oder gar einen Beleg dafür, dass die im Nordosten seit 30 Jahren praktizierte strikte Orientierung auf Parlamentarismus und Regierungsverantwortung der Königsweg ist. Die Umfragewerte für die Nordost-Linke sprechen jedenfalls nicht dafür. Der Erfolg von Rostock dürfte einerseits darauf zurückzuführen sein, dass Eva-Maria Kröger seit Langem in der Stadtpolitik aktiv und präsent ist. Aber auch darauf, dass die Bevölkerung hier vergleichsweise jung ist und dass alternative und studentische Milieus das politische Klima prägen. Zudem hatte Kröger im zweiten Wahlgang die klare Unterstützung von SPD und Grünen.
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