Nicola Sturgeon reißt eine Lücke

Ian King über den Rücktritt von Schottlands Premierministerin

  • Ian King, London
  • Lesedauer: 1 Min.

Nicola Sturgeon tritt ab, ohne ihr Lebensziel der politischen Unabhängigkeit Schottlands zu erreichen. Schottlands Premierministerin verlässt nach über achtjähriger Regierungszeit bald die politische Bühne. Ihre Nachfolge will sie noch regeln. Ihre fünf Wahlsiege nördlich des Tweed sowie immer noch hohe Popularitätswerte sprechen für sich und für ihren Einfluss.

Der Weg zur Unabhängigkeit Schottlands ist versperrt. Zuletzt hatte Londons höchstes Gericht einer zweiten Volksabstimmung über eine etwaige Trennung von England eine Absage erteilt. Sturgeons Alternative, die nächste britische Parlamentswahl in Schottland zu einer Ersatzabstimmung umzufunktionieren, klingt vielen Freunden ihrer Scottish National Party vor dem bevorstehenden Sonderparteitag als nicht überzeugend.

In der Partei ist keine ebenbürtige Nachfolgerin zu sehen: Finanzministerin Kate Forbes besitzt Charisma, der Stellvertreter John Swinney Erfahrung. Sturgeon wird als Regierungschefin und Unabhängigkeitssprecherin schwer zu ersetzen sein.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.