• Politik
  • Löschfahrzeuge und Wasserwerfer

Sicherheitslücke bei Blaulicht-Nutzfahrzeugen

Standorte von Rosenbauer-Technik im Internet einsehbar

Auch deutsche Polizeien könnten mit ihrem »WaWe 10« von Rosenbauer Spuren im Netz hinterlassen haben.
Auch deutsche Polizeien könnten mit ihrem »WaWe 10« von Rosenbauer Spuren im Netz hinterlassen haben.

Über eine Funktion zur »Live-Ortung« können Kunden des österreichischen Rosenbauer-Konzerns Geodaten mit genauen Koordinaten ihrer Nutzfahrzeuge abrufen. Diese Daten von Feuerwehren, Polizei und Militärs aus verschiedenen Ländern waren öffentlich einsehbar, wie das Hackerkollektiv »Zerforschung« herausfand. Dabei wurde jeweils angezeigt, welche Organisation das Fahrzeug betreibt. Sichtbar waren außerdem Geodaten von an Bord eingerüsteten Drohnen des chinesischen Herstellers DJI.

Der Zugriff sei über einen QR-Code gelungen, den Rosenbauer in sozialen Medien veröffentlicht hat. Der darin enthaltene Link habe die Hacker zu einer Webseite »Connected Fleet« geführt, auf der sich Kunden einloggen können. Dieser Zugang sei nicht ausreichend gesichert worden, erklärt »Zerforschung« in ihrem Blog.

In der nur in Auszügen veröffentlichten Liste von 365 Organisationen mit angeblich 4300 Fahrzeugen finden sich Feuerwehren und Katastrophenschutzbehörden aus Deutschland, Österreich, Großbritannien oder dem Iran. Für das Militär sind demnach die Schweiz und Litauen Kunden bei Rosenbauer. Die Firma fertigt auch Wasserwerfer, von denen deutsche Polizeien rund 80 Exemplare bestellt haben. In dem Posting der Hackergruppe werden diese aber nicht erwähnt.

»Zerforschung« sucht Sicherheitslücken in Software und meldet diese an die Hersteller. Anschließend werden die Informationen öffentlich gemacht, ohne Zugangsdaten zu verraten. Für Experten sind die Hacks jedoch nachvollziehbar, sofern die betroffene Sicherheitslücke noch existiert.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal