Bahn bleibt auf dem Abstellgleis

Rainer Balcerowiak zu der neuen Milliardenspritze für den Konzern

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: 1 Min.

Es klingt auf den ersten Blick recht erfreulich. Die Deutsche Bahn AG soll bis 2027 zusätzlich 12,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundes erhalten, vor allem, um die marode Infrastruktur zu sanieren. Doch das ist angesichts des gigantischen Investitionsstaus von bis zu 100 Milliarden Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der wenig mehr als ein bisschen Flickschusterei an dem runtergewirtschafteten System ermöglichen wird.

Aber vor allem fehlt es am Willen des Eigentümers – des Bundes –, seine Verantwortung für das System Schiene als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge wahrzunehmen und den global agierenden Mischkonzern entsprechend umzubauen. Seit Jahrzehnten versickern die öffentlichen Mittel für die Bahn zu großen Teilen in desaströsen Investments und verkehrspolitisch sinnlosen Prestigeprojekten, wie etwa »Stuttgart 21« oder dem Ausbau einzelner »Rennstrecken« ohne vernünftige Anbindung an das Gesamtnetz. Und ohne einen radikalen, umfassenden Neustart in der Bahnpolitik und in der Konzernstruktur wird sich daran auch mit immer neuen Milliardenspritzen nichts ändern.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -