Todesnacht im Schloss der Thyssen-Tochter

War der Rechnitzer Mord an 200 Juden im März 1945 ein Partyspaß der Großindustriellenfamilie und ihrer NS-Gäste?

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hat Margit Batthyány, die Tochter des Großindustriellen und Hitlerhelfers Heinrich Thyssen-Bornemisza, im März 1945 bei einem Fest in ihrem österreichischen Schloss den Mord an rund 200 Juden als Partyspaß organisiert? Die Frage beschäftigt Historiker und Opferverbände. Efraim Zuroff vom Simon-Wiesenthal-Center in Jerusalem hat nun eine genaue Untersuchung der Vorgänge angemahnt. »Der Massenmord ist nie wirklich aufgeklärt, die Ermittlungsverfahren sind unter zum Teil merkwürdigen Umständen eingestellt worden«, sagt Zuroff.

Sicher ist: In der burgenländischen Gemeinde Rechnitz kam es kurz vor dem Anrücken der Roten Armee im Frühjahr 1945 zu einem schrecklichen Massaker an halb verhungerten Zwangsarbeitern, die beim Bau des Süd-Ost-Walls eingesetzt worden waren. Das Verbrechen ist bis heute nicht abschließend aufgeklärt – allerdings ist es auch kein Geheimnis. Der Dramatiker Peter Wagner widmete dem Fall 1995 das Stück »März. Der 2...


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