Amtseinführung in Moskau – Unkluger Boykott

Daniel Säwert zu Putins Amtsantritt ohne deutschen Botschafter

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Wladimir Putin ist zum fünften Mal zum russischen Präsidenten ernannt worden.
Wladimir Putin ist zum fünften Mal zum russischen Präsidenten ernannt worden.

Wie umgehen mit Wladimir Putin? Diese Frage stellen sich viele westliche Regierungen, mal lauter und mal leiser, erst recht seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor zwei Jahren. Die Wiederwahl des Präsidenten mit geschöntem Ergebnis hat die Frage noch lauter werden lassen. Die Antworten zu Putins Amtseinführung fielen unterschiedlich aus.

Der Boykott durch die meisten EU-Länder und vor allem der eilige Abzug des deutschen Botschafters, unter einem offensichtlichen Vorwand, sollten Protest und Distanz demonstrieren. Tatsächlich sind sie eine Absage an die Diplomatie und ignorieren die Realitäten. Putin ist nun mal der starke Mann in der Großmacht Russland. Wie man souverän damit umgeht, hat Frankreich gezeigt. Trotz des schweren Konfliktes nach den Äußerungen von Präsident Emmanuel Macron über einen möglichen Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine hat sein Botschafter beim Festakt zur Amtseinführung nicht mit Abwesenheit geglänzt. Denn diplomatische Gepflogenheiten sind mehr als Formsache.

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