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Das Kunstwerk auf dem Körper
Wie sich ein Banksy am besten verticken lässt
Ist einen Banksy stehlen wie einen Caravaggio stehlen? Immerhin haben Werke des britischen Street-Art-Künstlers bei Versteigerungen Millionen erzielt. Zugleich handelt es sich um Kunst, die oft an verlassenen Gebäuden angebracht und strenggenommen widerrechtlich produziert wurde. Sie scheint auf den ersten Blick niemandem zu gehören.
Wohl deshalb dachten sich mehrere maskierte Diebe, dass sie mit der Entwendung einer von Banksy gestalteten Satellitenschüssel nicht allzu viel Risiko eingehen. Nur wenige Stunden, nachdem der anonyme Kunststar am Donnerstag einen auf die Antenne gesprühten Wolfsumriss als sein Werk verifiziert hatte, bauten sie das Objekt vom Dach eines Londoner Ladengeschäfts ab und nahmen es mit. Am helllichten Tag, unter Beobachtung von Passanten – eine Dreistigkeit, mit der man offenbar durchkommt.
Bloß: Was macht man mit einem gestohlenen Banksy? Hängt man sich ihn über’s Bett und beeindruckt damit Liebhaberinnen und Liebhaber? Oder versucht man, ihn auf dem Schwarzmarkt zu verticken? Und wenn Letzteres, wie beweist man seine Echtheit? Vielleicht könnte einer der Diebe, hier im Bild, potenziellen Käufern seine Tätowierungen zeigen. Auf den Fotos, die nun um die Welt gehen, ist der wohl unverwechselbare Körperschmuck ja gut erkennbar. Von diesem Trick sollte nur Scotland Yard nichts mitbekommen. lku
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