Maia Sandu: Königin der Diaspora

Daniel Säwert zur Wiederwahl Maia Sandus in Moldau

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Diaspora sei Dank: Nur durch die Stimmen aus dem Ausland ist Maia Sandu weiter moldauische Präsidentin.
Diaspora sei Dank: Nur durch die Stimmen aus dem Ausland ist Maia Sandu weiter moldauische Präsidentin.

Aufatmen in Brüssel und Berlin. Denkbar knapp hat sich Maia Sandu in der Stichwahl ihre zweite Amtszeit als moldauische Präsidentin gesichert und setzt damit den EU-Kurs der ehemaligen Sowjetrepublik fort. Doch Sandus politische Karriere steht auf tönernen Füßen. Die Schuld daran trägt sie selbst.

In ihrer ersten Amtszeit hat die Präsidentin lieber von einer europäischen Zukunft geredet, als die Gegenwart der Menschen im Land zu verbessern. Dringend nötige Reformen wie in der Justiz blieben aus oder zeigten wie in der Wirtschaft kaum Wirkung. Sandu hat es nicht geschafft, die Spaltung zwischen Stadt und Land auch nur ansatzweise aufzuheben. Dafür haben ihr nun viele die Stimme verweigert,weswegen Sandu zur Königin der Diaspora geworden ist. Dass sie sich nur dank der Stimmen aus dem Ausland im Amt halten konnte, schwächt die Präsidentin in Moldau selbst, die nach der Parlamentswahl 2025 zu einer Repräsentantin ohne Handlungsmacht degradiert werden könnte.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.