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Cansin Köktürk fliegt wegen »Palestine«-T-Shirt aus dem Bundestag

»Palestine«-T-Shirt verstoße laut Parlamentspräsidentin Klöckner (CDU) gegen Kleiderordnung im Bundestag

  • Lesedauer: 2 Min.
Wegen dieses Shirts musste Cansin Köktürk (Die Linke) den Bundestag verlassen.
Wegen dieses Shirts musste Cansin Köktürk (Die Linke) den Bundestag verlassen.

Berlin. Wegen eines T-Shirts ist die Linken-Abgeordnete Cansin Köktürk aus dem Plenarsaal des Bundestags geworfen worden. Als Begründung gab Parlamentspräsidentin Julia Klöckner (CDU) an, dass politische Bekenntnisse auf Kleidungsstücken im Plenum nicht erlaubt seien. Köktürk war zu einer Debatte, bei der unter anderem Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Entwicklungshilfeministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) befragt wurden, in einem Shirt mit dem Aufdruck »Palestine« erschienen.

Klöckner sagte, sie habe Köktürk bereits nicht-öffentlich gebeten, das Kleidungsstück zu wechseln, was diese offenbar abgelehnt habe. »Dann würde ich Sie bitten, die Sitzung zu verlassen«. Eine Aufforderung, der die 31-Jährige dann auch – wenn auch widerwillig – nachkam.

Die Linkenpolitikerin wollte ihren Verweis aus dem Bundestag anschließend nicht kommentarlos stehen lassen. Auf der Plattform X unterstrich sie ihre Kritik an der Nahostpolitik der Bundesregierung. »Wadephul im Plenarsaal: Deutschland wird weiterhin an Israel Waffen liefern. Kein Wort zu über 50.000 Toten und verletzten Kindern.« Und weiter: »Ich werde von Frau Klöckner aufgefordert, den Plenarsaal zu verlassen, weil auf meinem Shirt ›Palestine‹ steht. Ihr habt alle dermaßen versagt.«

Schon vor wenigen Wochen hatte Köktürk sich im Plenarsaal mit dem Palästinensertuch, der sogenannten Kufiya, fotografieren lassen und das Bild im Netz gepostet. Vor zwei Wochen wurde ihr Fraktionskollege Marcel Bauer bereits wegen des Tragens einer Baskenmütze aus dem Plenarsaal verwiesen. dpa/nd

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