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Xi bittet zur Feier

China begeht das Weltkriegsende und zeigt sich selbstbewusst gegenüber dem Westen

  • Lesedauer: 2 Min.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping gönnt sich zur Feier des Tages einen Schluck. Zuvor ließ er die größte Militärparade in der Geschichte Chinas abhalten.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping gönnt sich zur Feier des Tages einen Schluck. Zuvor ließ er die größte Militärparade in der Geschichte Chinas abhalten.

Peking. Mit einer riesigen Militärparade hat China den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs begangen und zugleich seine engen Verbindungen zu Russland und Nordkorea demonstriert. Vor den Augen von Staatschef Xi Jinping und seinen prominenten Gästen, darunter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, präsentierte die Armee ihre neuesten Waffen wie Interkontinentalraketen, Drohnen und Laserwaffen.

Xi rief zu Frieden auf und warnte vor neuen Gefahren. »Heute steht die Menschheit erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation, Win-Win und Nullsummenspiel«, sagte er. Zugleich betonte er, die Volksbefreiungsarmee müsse zu einer Weltklassearmee ausgebaut werden, um Chinas Souveränität zu sichern. 

Mit der Waffenschau sandte Peking auch ein Zeichen der Stärke gen Westen. Insgesamt waren 26 Staats- und Regierungschefs angekündigt, darunter aus Belarus, dem Iran und Usbekistan. Als einziger EU-Regierungschef war der slowakische Ministerpräsident Robert Fico in Peking.

US-Präsident Donald Trump beschuldigte Xi, Putin und Kim aus der Ferne, sich gegen die USA zu verschwören, weil bei der Parade die US-Hilfe beim Sieg über Japan nicht ausreichend gewürdigt werde. An Xi gerichtet schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social: »Richten Sie Wladimir Putin und Kim Jong-un meine herzlichsten Grüße aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren.« Kreml-Berater Juri Uschakow erklärte daraufhin, er gehe davon aus, dass Trump den drei Staaten »nicht ohne Ironie« eine Verschwörung vorgeworfen habe. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth betonte, Trump habe eine »hervorragende Beziehung« zu Xi.

Nach dem Mittagessen und der Parade setzten sich Putin und Kim zusammen. Nach Kreml-Angaben dankte Putin seinem Gegenüber dafür, dass Nordkoreas Soldaten bei der Rückeroberung des westrussischen Gebietes Kursk von ukrainischen Truppen mitgekämpft haben. Kim erwiderte laut Übersetzung des Kremls, dass Nordkorea jederzeit bereit sei, Russland zu helfen, und dies als »brüderliche Verpflichtung« sehe. 

Kim war mit seiner Schwester Kim Yo Jong und seiner Tochter extra für die Parade zu einer seiner seltenen Auslandsreisen aufgebrochen. Für seine Tochter war es die erste offiziell bekannte Reise außerhalb von Nordkorea. Unter Beobachtern gilt das junge Mädchen als mögliche Nachfolgerin ihres Vaters. 

Nach dem Treffen mit Gastgeber Xi sprach Putin von einer Reihe zukunftsweisender Dokumente, die vereinbart worden seien. Unter anderem betraf das die Pipeline »Kraft Sibiriens 2«, über die der Gasexport nach China auf 100 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ausgebaut werden soll. Agenturen/nd

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