Unbestechlicher Zeuge

Rudolf Hirsch zum 100. – in memoriam

  • Brigitte Zimmermann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Popularität von Rudolf Hirsch als Gerichtsreporter und Schriftsteller konnte in der DDR für manche peinigende Züge annehmen. Beispielsweise war es ein Fehler, beim Solidaritätsbasar der Journalisten gleichzeitig mit Rudolf Hirsch noch andere namhafte Autoren oder Autorinnen zum Signieren ihrer Bücher zu bitten. Die wurden völlig ignoriert, und man hatte danach Arbeit, die Situation zu entkrampfen.

Das hat Rudolf Hirsch lange Zeit nicht erwarten dürfen. Denn als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Krefeld, der 1931 das väterliche Schuhgeschäft übernahm, ging es ihm 1933 ans Leben. Zumal er zwei Jahre zuvor auch Mitglied der KPD geworden war, in den Augen der Nazis also in doppelter Hinsicht ein Todeskandidat. Hirsch rettete sich nach Holland, wurde nach Belgien abgeschoben, lebte bis 1937 wieder illegal in Deutschland und emigrierte dann nach Palästina. 1938/39 nochmals in Europa, in Stockholm, wurde er erneut ausge...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.