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Neugründung der AfD-Jugend in Gießen
Tausende zu Gegendemos erwartet
Gießen. Die hessische Polizei bereitet sich intensiv auf einen Großeinsatz rund um die für Ende November in Gießen geplante Gründungsversammlung einer neuen AfD-Jugendorganisation vor. Bislang seien der Stadt insgesamt fünf Demonstrationen gegen das Treffen angezeigt worden, teilte das Polizeipräsidium Mittelhessen mit. Die Veranstalter rechnen demnach mit mehr als 10 000 Teilnehmern – verifizierte Zahlen, wie viele Menschen tatsächlich an den Protesten teilnehmen werden, lägen aktuell aber nicht vor. Auch konkrete Gewaltaufrufe seien derzeit nicht bekannt. Das größte Protestbündnis »Widersetzen« hatte sich vor zwei Jahren anlässlich des AfD-Parteitags in Essen gegründet. Für eine Videokonferenz an diesem Freitag, bei der es aktuelle Informationen zum Protest geben soll, haben sich nach Angaben von »Widersetzen« über 1500 Menschen angemeldet.
Man stehe in engem Austausch mit Sicherheitspartnern und den verantwortlichen Stellen, erklärte der mittelhessische Polizeipräsident Torsten Krückemeier. »Dazu haben wir im Polizeipräsidium Mittelhessen einen Vorbereitungsstab eingerichtet, der bereits seit mehreren Wochen intensiv an der Vorbereitung und Planung des bevorstehenden Einsatzes arbeitet.« An dem Großeinsatz werden sich auch Polizisten aus anderen Bundesländern sowie Bundespolizisten beteiligen, wie ein Sprecher sagte. Man bereite sich auf alle möglichen Szenarien vor.
Nach Auflösung der Jungen Alternative (JA) ist für 29. und 30. November in Gießen die Gründung der neuen AfD-Nachwuchsorganisation in der mittelhessischen Stadt geplant. Nach Angaben eines Parteisprechers soll dort der Vorstand der neuen Organisation gewählt sowie über den Namen und das Logo entschieden werden.
Die JA war ein weitgehend eigenständiger Verein und hatte sich nach einem Parteitagsbeschluss der AfD, sich zum 1. April von der Jungen Alternative zu trennen, Ende März selbst aufgelöst. Der Plan zur Gründung einer neuen Organisation war damit begründet worden, mehr Durchgriff auf die Parteijugend zu bekommen. Argumentiert wurde aber auch mit einem möglicherweise drohenden Vereinsverbot. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die JA als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Die Nachfolgeorganisation soll nun enger mit der AfD verbunden werden. dpa/nd
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