Fortschritte in Lateinamerika

Ziel der Halbierung der Armut erreichbar

  • Daniela Estrada,
  • Lesedauer: 2 Min.

Santiago de Chile

Lateinamerika ist auf dem besten Weg, das wichtigste der acht Millenniumsziele (MDGs) – die Halbierung der Armut bis 2015 – zu erreichen. Dem Sozialbericht 2007 der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) zufolge fanden im letzten Jahr rund 15 Millionen Menschen einen Weg aus der Armut. Allerdings gibt es mehr arme Menschen als früher, und regionale Unterschiede bleiben. Laut CEPAL verbuchen die Staaten Lateinamerikas beim ersten Ziel einen Fortschritt von 87 Prozent. So lag der Anteil der Armen in der Region 2006 bei 36,5 Prozent (194 Millionen Menschen) und der extrem Armen bei 13,4 Prozent (71 Millionen Menschen). Das entspricht einem Rückgang um 3,3 Prozent respektive zwei Prozent. Im September 2000 hatten sich die UN-Mitgliedstaaten auf die MDGs verständigt, um eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Obwohl sich der Anteil der Armen an der Gesamtbevölkerung in den letzten 27 Jahren deutlich verringert hat, gibt es in Lateinamerika heute mehr arme Menschen als im Jahr 1980. Damals zählte die Region 136 Millionen Arme, von denen 62 Millionen in extremer Armut lebten. »Betrachtet man nicht den Prozentsatz, sondern die Zahl der Menschen, so haben wir heute mehr Arme als vor 27 Jahren«, erklärte CEPAL-Geschäftführer José Luis Machinea, bei der Präsentation des Berichts in Santiago de Chile. Zu den Ländern mit den größten Erfolgen bei der Armutsbekämpfung gehören Argentinien und Venezuela. In Argentinien nahm der Anteil der Armen in dieser Zeit um 24,4 Prozent, der in extremer Armut Lebenden um 13,7 Prozent ab. In Venezuela waren es 18,4 bzw. 12,3 Prozent. Brasilien, Mexiko, Chile und Ecuador haben das erste MDG bereits erreicht. IPS

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