Der Markt wird es nicht regeln

Dierk Hirschel ist einer der Experten, die von der Bundestagsfraktion der LINKEN in Frankfurt (Main) am Montag zur Konferenz mit Personal-und Betriebsräten eingeladen worden waren. Mit dem DGB-Ökonomen sprach ND-Redakteurin Ina Beyer.

ND: Sie haben in einem der Foren der Konferenz über Finanzmarktkapitalismus gesprochen. Hat die Liberalisierung der Märkte die Aufgaben der Betriebsräte verändert?
Hirschel: Ja. Institutionelle Investoren – große Versicherungen, Investment- und Subventionsfonds – beeinflussen heute maßgebliche Unternehmensentscheidungen mit. Entweder, indem sie direkt über personelle Vertretungen in den Aufsichtsräten agieren oder über Kapitalbeteiligungen, die ihnen erlauben, Druck auf die Unternehmen auszuüben. Meist haben sie dabei das Management über Aktienoptionsprogramme im Boot. Speziell habe ich in Frankfurt über Private Equity Fonds gesprochen, die in diesem Prozess ja eher ein Nebenschauplatz sind. Große Unternehmen richten sich im Zuge ihrer Shareholder Value-Orientierung aufs Kerngeschäft aus und verkaufen, was nicht dazu gehört. In der Regel werden die offerierten Unternehmensteile von großen Private Equity Unternehmen aufgekau...