Halbherziges Dementi

Hessen: Wohnungsunternehmen will ethnisch trennen. Oder doch nicht?

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Überlegungen des Chefs der Nassauischen Heimstätte Wohnstadt – eines öffentlichen Immobilienkonzerns, der 64 000 Wohnungen in Hessen und Thüringen betreut –, Wohnblocks künftig ethnisch getrennt zu vermieten, haben für Proteste gesorgt. Auch Hessens CDU-Ministerpräsident Roland Koch forderte das Unternehmen auf, diese Politik zu ändern.

Wie viele Stoßgebete Jens Duffner zum gestrigen Buß- und Bettag gen Himmel geschickt hat, wird sein Geheimnis bleiben. Klar ist aber, dass der Chef der Unternehmenskommunikation der Nassauischen Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft diesen Tag in der Erinnerung behalten wird. Allerdings als wenig kommunikativ seinerseits. Immerhin hatten »Welt.online« und »taz« gestern Äußerungen seines Chefs vermeldet, die auf einen Paradigmenwechsel in der Vergabepolitik von Wohnungsunternehmen hindeuten. Thomas Dilger sollen nämlich auf einem Kongress der Wohnungswirtschaft in Berlin verdammt problematische Sätze entfleucht sein. »Wir setzen auf einheitliche ethnische Nachbarschaften in Milieuhäusern«, wird der Geschäftsführer zitiert. Und: »Eine 75-jährige deutsche Großmutter hat ein anderes Verständnis von Sauberkeit und Erziehung als eine junge Migrantenfamilie.«

Kommunikator Duffner will auf ND-Nachfrage derlei Zitate nicht bestätigen...


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