• Kultur
  • Reportage - Zarebek (Polen)

Co mamy robic? Was sollen wir tun?

Zarebek – ein Goralendorf im polnischen Vortatraland: Aus jedem Haus arbeitet jemand im Ausland, nur der Tischler verdient sein Geld noch im Dorf, und einer hält noch Schafe

  • Christian Krawc-Schneider
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Im Gorcygebirge – dem dunklen, dicht bewaldeten Gegenüber der Tatra – wringt dieser Tage Perun seine Haderlappen aus. Der slawische Wettergott mischt Regen mit Schnee. Die sonst säuselnden Bäche beginnen zu rauschen, zu schäumen. Am Ufer der Lopuszna aufwärts tauchen nach fünf Kilometer Fußmarsch spitzgiebelige Häuser aus den Wolkenfetzen auf, Häuser des Goralendorfes Zarebek, sag Sarembek – Einschlag, ein Winkel in den Wald. Erbaut in der Architektur der Goralen, die Balken bis zu einem Meter dick, außen naturrund, innen glatt vom Schnitt und vom Hobel, ein geflochtenes Strohseil mit Verzierungen als Dichtung. Baujahr 1961.

Wie viele Zimmerleute haben das gebaut? Gar keine. Das baut die Familie mit Verwandten. Ein Meister muss bezahlt werden. Der misst und passt die Stämme an. Die Männer arbeiten gratis. Sie setzen, legen, verzapfen die Balken. Sechs Männer sechs Wochen, und fertig ist das Gebäude. Nur dass heute nic...


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