Geschichte persönlich genommen

Florian Havemann über seinen Großvater, seinen Vater und sich

  • Uli Gellermann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Nach den Gesetzen des Marktes könnte Florian Havemann schon gewonnen haben: Sein unglaublich dickes, rigoros moralisches Buch mit dem unkomplizierten Titel »Havemann« hat, von der »Frankfurter Rundschau« über den Berliner »Tagesspiegel« bis zur »Bild am Sonntag«, die Schlagzeilen erreicht. Nicht alle Medien fragen so schön unmittelbar wie »Bild«: »Hat Wolf Biermann mit Margot Honecker geschlafen?« Es bewegt sie, mal offen mal verdeckt, alle. Dieser oder jener ist auch beleidigt, wie Yaak Karsunke in der Rundschau, der das Buch als »aufgeschwemmte Klatschkolumne« empfindet. Andere wie Volker Müller in der »Berliner Zeitung« lesen eine »denunziatorisch kolportierte Flüsterei«. Der nächste beste in der »taz« wirft dem Autor vor, er habe einen »Versorgungsposten für Parteisoldaten« von der PDS geschenkt bekommen, was wenig über die literarische Qualität eines Autors, viel aber über die eines Rezensenten aussagt. Nicht wenigen ist das Buch ...


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