Nichts läuft ohne Gesundheit

Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski unterstützt die ND-Spendenaktion

  • Sylvia Werther
  • Lesedauer: 3 Min.
Gesundheit ist für Sportler das A und O des Erfolgs. Das weiß niemand so gut wie Marathon-Olympiasieger

Waldemar Cierpinski. Gemeinsam mit seinem guten Freund, dem bekannten vietnamesischen Kung-Fu-Großmeister Chu Tang Cuong, unterstützt er die diesjährige ND-Spendenaktion, deren Erlöse drei Gesundheitsprojekten zu Gute kommen.

Schon seit Jahren ziehen sie an einem Strang: Waldemar Cierpinski und Chu Tang Cuong. Der Marathon-Olympiasieger und der Kung-Fu-Großmeister setzen sich gemeinsam mit dem Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) für Opfer von Landminen und Blindgängern ein. Förderung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge liegt den beiden Sportlern besonders am Herzen, denn gerade Opfer von Landminen benötigen eine regelmäßige medizinische Betreuung.

Mit Benefizveranstaltungen und Sportereignissen halfen Cierpinski und Cuong unter anderem, dass die nötigen Spenden für den Aufbau kriegszerstörter Dörfer in Viet-nam zusammenkamen. Auf Kung-Fu-Vorführungen, bei denen Cu-ong die von ihm entwickelte vietnamesische Art des Kampfsports präsentierte, und bei regionalen Marathonläufen machten die beiden auf die verheerenden Kriegsfolgen aufmerksam.

Der Wiederaufbau der Dörfer war ein Ergebnis des integrierten SODI-Programms zur Minenräumung und Wiederansiedlung in der Provinz Quang Tri.

Obwohl der Krieg bereits über 30 Jahre zurück liegt, sind immer noch weite Teile der Provinz Quang Tri, südlich der ehemaligen Trennlinie zwischen Nord- und Südvietnam gelegen, von Minen und Blindgängern verseucht. Seit 1975 wurden fast 7000 Menschen bei Unfällen mit solchen Sprengkörpern getötet oder verwundet. Dank des SODI-Programms, gefördert vom deutschen Auswärtigen Amt und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, wurden seit 1998 über 900 Hektar beräumt und dabei 66 400 Minen und Blindgänger unschädlich gemacht. Die Bevölkerung kann die heimatliche Erde endlich – drei Jahrzehnte nach Kriegsende – gefahrenfrei nutzen.

Dennoch gibt es noch viel zu tun: Von den 200 000 Hektar vietnamesischen Landes, die durch explosiven Kriegsschrott belastet sind, wurden erst 1500 Hektar Fläche durch internationale Hilfsorganisationen gesäubert.

Gegenwärtig wird im Ergebnis der Flächenräumung von SODI und seinen vietnamesischen Partnern ein neues Gesundheitszentrum gebaut, das die Grundversorgung der Gemeinde Linh Hai sichern wird. Darüber hinaus ist Linh Hai besser als zuvor auf eine Erstversorgung bei Unfällen vorbereitet. Einer der Opfer der gefährlichen Kriegshinterlassenschaften ist Bauer Le Van Vu, der als Elfjähriger bei einem Unfall seinen Arm verlor. Sein Schicksal hat Cierpinski besonders berührt: »Ich habe große Hochachtung davor, dass er trotz seines Handicaps als Bauer eine Familie ernährt.«

Doch nicht nur das, Le Van Vu ist darüber hinaus als Behindertensportler im Schwimmen aktiv. Obwohl ihm ein Arm fehlt, vollbringt er große Leistungen. »Wie er seinen Körper durch Schwimmen stärkt, das finde ich bewundernswert. Als erfolgreicher Sportler mit Behinderung hat er sogar schon Medaillen gewonnen. Es ist selbstverständlich, dass meine Freunde und ich dazu beitragen, dass ein Gesundheitszentrum entsteht und Le Van Vu eine gute und kostenlose Betreuung bekommen kann.«

Seinen Appell richtet Cierpinski daher besonders an die Leserinnen und Leser des ND. »Gewiss ist Gesundheit das wichtigste für Sportler, aber sie ist natürlich darüber hinaus Voraussetzung für das Leben und die Entwicklung eines jeden Menschen«, betont er. Mit dem neuen Gesundheitszentrum ist zumindest für die Menschen in der Gemeinde Linh Hai ein wichtiger Schritt getan.

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